Als Selbständiger oder Unternehmer stehst du zwangsläufig irgendwann vor der Frage: Soll's die gesetzliche oder private Krankenversicherung sein?
Gemäß § 5 des Sozialgesetzbuchs VI sind Selbständige grundsätzlich versicherungsfrei. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie auf eine Krankenversicherung verzichten können. Vielmehr bezieht sich die Versicherungsfreiheit auf die Wahlfreiheit des Krankenversicherungssystems. In der Regel sind Selbständige zuvor pflichtversichert, was bedeutet, dass sie gesetzlich krankenversichert sind. Sobald sie hauptberuflich selbständig tätig sind, wechselt ihr Status bei der Krankenkasse automatisch zu einer "freiwilligen Mitgliedschaft". In den ersten zwei Wochen nach diesem Statuswechsel besteht ein Sonderkündigungsrecht, um die Krankenkasse zu kündigen. Danach kann die GKV nur ordentlich zum Ende des übernächsten Monats gekündigt werden, um in die PKV zu wechseln oder eine andere GKV zu wählen.
Selbständige haben die Wahl zwischen einer freiwilligen gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.
Die private Krankenversicherung (PKV) ist eine Option, die für Selbständige in Betracht gezogen werden sollte. Doch was bedeutet es überhaupt, privat versichert zu sein, und welchen Vorteil bietet dies? Vor 2009 konnten Selbständige sogar komplett auf eine Krankenversicherung verzichten, und Ärzte stellten die Frage, ob man gesetzlich versichert oder Selbstzahler sei. Als Selbstzahler musste man die Arztrechnungen selbst begleichen. Heutzutage gibt es keine Möglichkeit mehr, sich ohne Krankenversicherung abzusichern. Stattdessen unterscheidet man zwischen gesetzlich und privat versichert.
Privatversichert zu sein bedeutet im Wesentlichen, dass Sie die Arztrechnungen selbst bezahlen müssen.
Es mag überraschen, aber seit dem 01.01.2004 haben Selbständige die Möglichkeit, von der Sachleistungsversorgung zur Kostenerstattung umzusteigen. Dies verwandelt sie effektiv in Selbstzahler oder Privatpatienten. In diesem Fall erhalten Sie eine Arztrechnung, zahlen diese selbst und reichen sie bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) zur Erstattung ein. Das Problem hierbei ist, dass die GKV nur die Kosten übernimmt, die bei der Sachleistungsversorgung angefallen wären, während Privatarztrechnungen oft höher ausfallen. Einige Krankenkassen bieten Wahltarife an, die diese Lücken ausgleichen, die nicht erstattet werden. Dies ist besonders wichtig bei Rechnungen, die den Höchstsatz (3,5) der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) erreichen. Bei privatärztlicher Behandlung wird häufig der Höchstsatz berechnet.
Es ist möglich, privat versichert zu sein, während Sie Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung sind. Die entscheidende Frage ist, was von der GKV und was von der PKV erstattet wird.
Die Berechnung der Beiträge erfolgt in beiden Systemen auf unterschiedliche Weise. In der PKV hängen die Kosten von Faktoren wie Gesundheitszustand, Alter und gewünschtem Leistungsumfang ab. Die Beitragshöhe kann je nach Anbieter und Tarif erheblich variieren, wobei das Einkommen keine Rolle spielt. Die GKV hingegen bemisst die Beiträge ausschließlich nach dem Einkommen. Der Leistungsumfang in der GKV ist weitgehend gesetzlich vorgeschrieben. Abhängig von Einkommen, Familienstand und Krankenkasse kann der Beitrag in der GKV, einschließlich Pflegeversicherung, zwischen 210,49 € und 987,53 € pro Monat betragen (Zusatzbeitrag = 1,2 %). Selbständige, die freiwillig in der GKV versichert sind, müssen alle Einkommensquellen, wie Mieteinnahmen und Kapitalerträge, im Erwerbsleben berücksichtigen.
Im Rentenalter haben Selbständige die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) pflichtversichert zu sein. Dies hat den Vorteil, dass im Rentenalter nur Beiträge auf die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und Betriebsrenten entrichtet werden müssen, nicht aber auf andere Einnahmen wie Mieteinnahmen oder Kapitalerträge. Ein Anspruch auf die KVdR setzt voraus, dass man Anspruch auf eine gesetzliche Rente aus der deutschen Rentenversicherung hat und während des Erwerbslebens mindestens 90 % der Zeit gesetzlich krankenversichert war. Pro Kind werden zusätzlich 3 Jahre angerechnet. Wenn Sie keinen Anspruch auf eine gesetzliche Rente haben, können Sie diesen Anspruch durch freiwillige Beiträge bei der deutschen Rentenversicherung erwerben.
In der PKV sind die Beiträge im Alter deutlich höher, da sie nicht nach dem Einkommen bemessen werden. Der PKV-Verband spricht von durchschnittlichen jährlichen Beitragsanpassungen von mindestens 3,3 %. Obwohl die PKV kapitalgedeckt ist und Altersrückstellungen bildet, gleichen diese unvorhergesehenen Kostensteigerungen, längere Lebenserwartungen und medizinische Fortschritte nicht aus. Eine Reduzierung der Leistungen oder ein Tarifwechsel sind zwar möglich, doch wer möchte im Alter auf medizinische Leistungen verzichten?
Die Wahl zwischen GKV und PKV hängt von verschiedenen Faktoren wie aktuellem Status, Beruf, Einkommen, Familienplanung und Altersvorsorge ab. Sie sollten die langfristigen Auswirkungen Ihrer Entscheidung im Blick behalten und entsprechend planen, um im Alter eine angemessene Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung können Selbständige nicht viel falsch machen, da sie leicht zwischen verschiedenen Anbietern wechseln können, ohne finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Die Auswahl eines PKV-Anbieters erfordert jedoch sorgfältige Überlegungen, da ein Wechsel in der Regel nach einigen Jahren nicht sinnvoll ist. Der Markt der PKV-Anbieter ist groß und oft intransparent. Die Vertriebsstrukturen variieren erheblich. Einige Anbieter verkaufen ausschließlich über eigene Versicherungsvertreter, während andere nur über Versicherungsmakler zugänglich sind. Als Versicherungsberater berücksichtigen wir grundsätzlich alle Anbieter auf dem Markt. Online-Vergleichsportale bieten oft nur eine eingeschränkte Auswahl. Ein Vergleichsrechner, der den gesamten Markt für Verbraucher abdeckt, ist unter www.kv-fux.de/rechner verfügbar und funktioniert vollständig anonym.
Die Auswahl des richtigen Anbieters erfordert sorgfältige Überlegungen und sollte durch eine Beratung bei einem Experten unterstützt werden.
Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist komplex und individuell. Selbständige sollten ihre persönlichen Umstände, ihre Gesundheit und ihre langfristigen Pläne berücksichtigen. Eine frühzeitige Beratung durch einen Experten kann bei der Wahl der richtigen Versicherung helfen. Es ist wichtig, die langfristigen Auswirkungen der Entscheidung zu berücksichtigen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um im Alter eine angemessene Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Letztendlich hängt die Wahl der Krankenversicherung von Ihrer individuellen Situation und Ihren Bedürfnissen ab.
Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist komplex und individuell. Selbständige sollten ihre persönlichen Umstände, ihre Gesundheit und ihre langfristigen Pläne berücksichtigen. Eine frühzeitige Beratung durch einen Experten kann bei der Wahl der richtigen Versicherung helfen. Es ist wichtig, die langfristigen Auswirkungen der Entscheidung zu berücksichtigen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um im Alter eine angemessene Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Letztendlich hängt die Wahl der Krankenversicherung von Ihrer individuellen Situation und Ihren Bedürfnissen ab.